Wohlfühlen in einem Haus aus dem 15.Jahrhundert.


Ein Haus mit Geschichte


Die ältesten Unterlagen des Hauses stammen aus den Anfängen des Stadtarchivs von 1454, die Gewölbe des Frühstücksraums sind jedoch vermutlich noch älter. Seit dem Mittelalter heißt die kleine Gasse, die zum Hotel Parkplatz führt, "Schrannengasse". "Schranne" ist ein altes Wort für Gerichtsbarkeit.

Es ist nicht sicher, ob sich in diesen Häusern jemals wirklich ein Gericht befand, nachweislich stand jedoch der Pranger vor dem Haus. Es ist daher wahrscheinlicher, daß die "Schrannengasse" so heißt, weil man die Delinquenten hier von der oberen Stadt herunter führte, um das Urteil am Pranger zu vollstrecken. So entstand der Name "Schrannenhof".

Der Ort des Prangers in der unteren Stadt am Niedermarkt war gut ausgewählt, weil dies der belebteste Platz von Klosterneuburg war. Denn an Stelle des heutigen Bahnhofs Kierling befand sich früher der Hafen. Aus diesem Grund ist anzunehmen, daß sich hier Handwerkshäuser befanden. Dies belegt auch das Zunftzeichen der Fassbinder von 1743 in der Buchhandlung nebenan.

Die für unsere Gegend recht untypischen Fachwerkgiebel am "Schrannenhof" sind eher ein Merkmal für nördlichere Gefilde. Diese entstanden durch die Hafennähe im Mittelalter und die angegliederte Schiffswerft. Die wandernden Gesellen auf der "Walz" bezahlten Ihre Unterkunft und Verpflegung mit der Hilfe beim Hausbau. So verhalf das Wissen der nordischen Schiffszimmerleute dem Schrannenhof zu seiner "exotischen" Fassade.

Der rückwärtige Trakt des Hotels mit eigenem kleinen Innenhof taucht in den Stadtarchiven erstmals 1359 als Besitz eines Mert von Glata auf und war fast immer ein Handwerkerhaus. 1609 wurde es an das Stift Göttweig verkauft und diente wohl eine Zeit als Lesehof.

Kurz vor dem Verfall stehend wurde das Anwesen 1985 von Fritz und Hermine Veit mit viel Gespür zur mittelalterlichen Bausubstanz renoviert und 1986 eröffnet. Seitdem wurde das Haus ständig renoviert und, jetzt schon in der nächsten Generation, erweitert.